Stift Nonnberg – reich an Geschichte

Die Benediktinerinnenabtei Nonnberg liegt auf dem östlichen Ausläufer des Festungsberges unterhalb der Festung Hohensalzburg. Unser Kloster wurde vom hl. Rupert zw. 712-715 gegründet und besteht seither ununterbrochen. Zugleich ist Stift Nonnberg das älteste Frauenkloster im deutschen Sprachraum. Das schmale Klostergelände grenzt westlich an die Umfassungsmauer der Festung und fällt auf den übrigen Seiten steil ab, was eine größere Ausdehnung der Anlage nicht erlaubte. Folglich bilden die Konventbauten einen gedrängten Komplex von Gebäuden aus dem 11.-20 Jh. (die ältesten Gebäudeteile sind nicht mehr vorhanden).
Frei zugänglich sind nur die Kirche und der Friedhof.

Die Stiftskirche verfügt über ein Geläute aus fünf Glocken.

Nach den Herzögen Theodo II. und Theodebert aus dem baierischen Geschlecht der Agilolfinger, welche die Klostergründung im unmittelbaren Bereich der herzoglichen Burg unterstützt und durch großzügige Schenkungen die wirtschaftliche Grundlage geschaffen hatten, erwies sich vor allem der Baiernherzog und spätere Kaiser Heinrich II. als bedeutender Wohltäter. Die Überlieferung berichtet, dass er aus Dankbarkeit über die Hilfe der hl. Erentrudis in einer schweren Krankheit, die ottonische sog. „Heinrichsbasilika“ stiftete, welche in Anwesenheit des Kaisers im Jahr 1009 eingeweiht wurde. Von Kaiser Heinrich II. stammt auch die älteste erhaltene Urkunde des Klosters (1003).

1423 wurde Stift Nonnberg von einem Großbrand hart getroffen, der die Kirche zerstörte und große Teile der Gebäude schwer beschädigte. Im Jahr 1464 begann der langwierige Wiederaufbau der Kirche auf ihren romanischen Fundamenten. 1475 konnten Krypta und Chorbau neu geweiht werden, doch bis zur Setzung des Schlusssteines im Kirchenschiff vergingen nochmals mehr als drei Jahrzehnte.

Auch wenn wirtschaftliche Nöte, Sonderzahlungen und Abgaben in Kriegszeiten das Kloster oftmals in schwere finanzielle Bedrängnis brachte, blieb das geistliche Leben intakt und aufrecht, so dass die Reformation hier kein Echo fand. Die politische Eigenständigkeit des Salzburger Erzbistums bewahrte das Stift Nonnberg vor der Gefahr der Aufhebung durch Kaiser Joseph II., wohingegen die napoleonische Ära den Verlust vieler Besitzungen mit sich brachte. Durch Gottes Schutz entging die Abtei auch in der NS-Zeit der Aufhebung, ja Stift Nonnberg konnte während dieser schweren Kriegsjahre sogar noch anderen Salzburger Ordensgemeinschaften Unterkunft und Heimat bieten.

Das 20. Jahrhundert brachte zwar in seinen ersten Jahrzehnten einen Höchststand in der Zahl der Schwestern mit sich, doch auch lange Zeiten großer wirtschaftlicher Bedrängnis und Not bis weit über die Hälfte dieses Jahrhunderts hinaus. Durch umsichtige wirtschaftliche Verwaltung und Leitung des Klosters sowie der Landwirtschaft, gepaart mit einer bescheidenen Lebensführung, konnte Schlimmeres verhindert werden.

Rötelbild aus dem 17. Jh. unter Äbtisstin Magdalena I. von Schneeweiß (1620-1625)

Rotelbild aus dem 17. Jh. unter Äbtissin Magdalena I. von Schneeweiß (1620-1625) mit der Klosteransicht nach dem Wiederaufbau im 16. Jh. (NA 195 Aa).

Andachtsbild aus dem 18. Jh. mit der Klosteransicht nach der Barockisierung des Turmes 1711.

Andachtsbild aus dem 18. Jh. mit der Klosteransicht nach der Barockisierung des Turmes 1711.

Im 20. Jahrhundert ist die Geschichte unserer Abtei auch untrennbar mit der Geschichte der Familie des Georg Baron von Trapp verbunden, die durch mehrere Filme – allen voran „Sound of music“ (1965) – weltweit bekannt wurde. Entgegen der Darstellung im Film war Maria Auguste Kutschera jedoch noch keine Nonne sondern erst Kandidatin und Erzieherin in der klostereigenen Schule am Nonnberg, als sie von der damaligen Äbtissin auf Bitten des Barons zur Aushilfe in dessen Haus geschickt wurde. 1927 heirateten Maria Auguste und Georg von Trapp in der Stiftskirche Nonnberg. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1984 stand Maria Auguste in Kontakt mit unserer Gemeinschaft.

Der Film „Sound of music“ (1965) zeigt jedoch keine originalen Innenaufnahmen unseres Klosters. Selbst die Hochzeitsszene wurde nicht in der Stiftskirche sondern in der Kirche von Mondsee gedreht. Gefilmt wurde nur am Friedhof und vor dem Kloster.

Seit 1989 gehört Stift Nonnberg der „Föderation der Bayerischen Benediktinerinnenabteien“ an, welche – aufbauend auf der 1970 gegründeten Union der Abteien Frauenwörth/Chiemsee, St. Walburg/Eichstätt und St. Gertrud/Tettenweis – 1986 durch die Religiosenkongregation errichtet wurde.

Die Föderation umfasst derzeit die Abteien Nonnberg/Salzburg, Frauenwörth/Chiemsee, St. Walburg/Eichstätt, St. Gertrud/Tettenweis, Maria Frieden/Kirchschletten, sowie die beiden Eichstätter Gründungen in den USA: St. Walburga/Virginia Dale und St. Emma/Greensburg.