Wir backen unser Brot selbst – nicht nur, weil wir auf den ganz besonderen Geschmack nicht verzichten wollen, sondern weil in jedem Nonnberger Schwarzbrot, Semmerl und Weckerl noch viel mehr steckt.
Mehl, Wasser, Salz, Sauerteig und Germ und etwas Milch – es sind einfache Zutaten, aus denen ein ganz besonderes Brot wird …
Was unser Brot so besonders macht, verrieten Sr. Miriam und Sr. Agnes in der ServusTV-Dokumentation „Resche Krusten – Unser Brot“.

Hier ein Textauszug:

In direkter Nachbarschaft zur Festung Hohensalzburg im Stift Nonnberg spielt Brot eine ganz besondere Rolle. 15 Benediktinerinnen leben in dem Salzburger Frauenkloster.

Sr. Agnes: Pro mundi vita – für das Leben der Welt
Christus Jesus sagt, ich bin das Brot des Lebens. Wer mich isst, der hat das ewige Leben.

Einmal im Monat haben die Schwestern ihren großen Backtag. Gerade richten sie den Teig für die Nonnberger Klostersemmerln her. Sr. Miriam hat die Federführung in der Backstube, wo die 70 Jahre alte Knetmaschine immer noch gute Dienste tut.

Sr. Miriam: Brot hat total etwas mit dem Leben zu tun. Es ist lebendig wie uns ganzes Leben. Wir leben zwar nicht vom Brot allein, wie Jesus sagt, aber wohl auch vom Brot und es ist ein Grundnahrungsmittel.

Fast 500 Semmerl und Weckerl müssen sie an diesem Tag backen, zusätzlich zum Schwarzbrot. Einen ganzen Monat soll der Vorrat reichen. Backen ist für die Schwestern weit mehr als reines Handwerk.

Sr. Miriam: Brot bedeutet ganz viel und natürlich diese starke Beziehung zur Eucharistie – weil Gott selber will mit uns so ganz in Gemeinschaft treten. Darum wird er selber Brot und vereinigt sich mit uns dann in der Eucharistie. Darum ist das Brot für uns auch so wichtig. Da muss man eben bereit sein, auch etwas auf sich zu nehmen. Es bereitet Mühe, aber es gibt auch viel Freude.

Beim Portionieren des Teiges hilft ihnen noch eine altgediente Maschine. Der Rest ist Handarbeit.
Doch zuerst einmal kommen die Teiglinge in den Gärraum, wo die Temperatur das Ihrige tut, neben dem göttlichen Zutun.

Sr. Agnes: Jeder Gegenstand strahlt doch irgendwie aus. Und wenn ich Brot backe, dann strahlen diese geistigen Strahlen in die ganze Welt hinaus. Dann ist meine Arbeit eben Gebet für die ganze Welt.

Sr. Miriam: Das Gebet hat mit nichts Anderem als mit Liebe zu tun. Es ist Liebe zu Gott und Liebe zu den Menschen.
Für so ein Stück Getreide, das sich da mithineingibt und auch mit meiner Liebe und dass andere wieder etwas zu essen haben, das ist eine Hingabe und das macht auch Freude. Man meint immer: ja, wenn ich etwas hergebe, dann habe ich immer weniger. Nein, wenn ich etwas hergebe, dann kommt mir etwas zurück. Ich werde mit Freude beschenkt, mit innerer Freude. Das kann man eigentlich mit Geld nicht aufwiegen.

Eine Freude, wenn sie sich am Ende eines langes Backtages wirklich gelohnt hat: die Handarbeit, die in jedem einzelnen Nonnberger Klostersemmerl steckt.

Sr. Miriam: Unsere Semmel erkennt man an dem, dass sie eben gefüllt ist, nicht voller Luft. Sie hat wirklich Inhalt und sie ist kompakt und – das kann ich sagen – sie ist gefüllt mit Liebe und durchbetet. Das ist die besondere Semmel vom Nonnberg.
Wir können jeden Tag Eucharistie feiern, das ist für mich so ein großes Geschenk. Und so können wir uns auch wieder verschenken an die anderen. Das Weizenkorn fällt in die Erde, stirbt, dann kann es im Frühling langsam keimen und wachsen und es wächst und wird groß. Wenn wir uns in diesen Kreislauf hineingeben auch als Menschen, kann Gott mit uns so viel Gutes tun, und das Gute kann sich auf der Welt verbreiten.

Niemals kommt bei den Nonnberger Schwestern anderes Brot auf den Tisch als das selbstgebackene – von dem sie vielleicht nicht jedes Geheimnis preisgeben.