Selbst das regennasse Herbstwetter am Sonntag, dem 9. November 2025, hinderte die zahlreichen Christen der rumänisch-orthodoxen Gemeinde von nah und fern nicht daran, in ihr Pfarrzentrum nach Salzburg zu kommen. Galt es doch, eine doppelte Festlichkeit zu feiern, nämlich das alljährliche Patrozinium ihrer Holzkirche zu den Hl. Erzengeln Michael und Gabriel und zugleich das 40-jährige Seelsorge-Dienstjubiläum ihres Pfarrers, Erzpriester Dr. Dumitru Viezuianu.
Das Fest begann mit einer feierlichen Göttlichen Liturgie, der Se. Eminenz Metropolit Dr. Serafim Joantă (Rumänisch-Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa) in Konzelebration mit mehreren Priestern und Diakonen vorstand.
Anschließend sprachen einige der ebenfalls anwesenden ökumenischen Gäste (unter ihnen auch Mutter Äbtissin em. Perpetua) ihren Dank und ihre guten Wünsche aus wie u. a. der rumänische Generalkonsul von Salzburg, Herr Radu-Dumitru Florea, der Salzburger Landtagsabgeordnete Mag. Karl Zallinger und der Salzburger Domkapitular Dr. Simon Weyringer, der ein persönliches Schreiben Erzbischof Dr. Franz Lackners verlas.
In einer kurzen Ansprache dankte Pfarrer Dumitru Viezuianu allen Anwesenden für Ihre Mitfeier, besonders aber Se. Eminenz Metropolit Serafim für die vielen Göttlichen Liturgien, die dieser im Laufe von 40 Jahren mit der Gemeinde gefeiert habe. Im Rückblick gelte sein Dank jedoch vornehmlich Gott, der ihn in den Jahren seiner nun schon langen Lebenszeit mit Höhen und Prüfungen getragen habe. Dankbar sei er auch für die unzähligen Begegnungen mit Menschen, bei denen er Christus begegnen durfte. Doch habe er als Seelsorger zunehmend erfahren, dass Seelsorge nicht in großen Worten geschehe, sondern in der Treue des Alltags, im Zuhören, im Gebet und im gemeinsamen Tragen des Kreuzes.
Sein besonderer Dank gelte immer wieder neu Herrn Erzabt em. Edmund Wagenhofer OSB vom Stift St. Peter und seinen Mitbrüdern. Ohne dessen Bereitstellung des Grundstücks, gleichwie der wohlwollenden Unterstützung der Erzbischöfe Dr. Georg Eder und Dr. Alois Kothgasser SDB, hätte er es niemals wirklich erreicht, in Österreich eine Heimat zu finden. Er endete mit den Worten:
„Unsere Gemeinde ist für mich eine Familie geworden, eine lebendige Gemeinschaft, in der Menschen aus verschiedenen Regionen Gott loben. Als Gemeinschaft ist sie ein kleines Abbild der Kirche Christi, mit vielen Gesichtern, vielen Stimmen, aber einem Herzen! Und gerade in dieser Stadt durfte ich erleben, wie schön es ist, im Geist der Ökumene zu leben. Für mich ist die Ökumene lebendig. In der Zusammenarbeit mit den katholischen und evangelischen, den altkatholischen, methodistischen, neuapostolischen Schwestern und Brüdern habe ich immer wieder gespürt, dass der Heilige Geist stärker ist als alle Unterschiede. Wenn wir gemeinsamen beten, gemeinsam helfen, gemeinsam Zeugnis geben, dann wird Christus in unserer Mitte gegenwärtig. Darum möchte ich heute nicht mich selbst feiern, sondern Gott danken für seine Gnade, für meine Gemeinde, für die Treue und Liebe zum mir, danken auch für alle, die mir auf meinem Weg mit Liebe und Verständnis begegnet sind. Möge der Herr weiterhin unser Werk segnen, damit wir auch künftig ein lebendiges Zeugnis seiner Liebe vor der Welt geben.“
Einem Vater gleich schloss daraufhin Metropolit Serafim sichtlich erfreut und dankbar in einer bewegend herzlichen Geste seinen Erzpriester Dumitru in seine Arme, umarmte ebenso dessen Ehefrau Eugenia, die ihrem Mann in all den Jahren eine große Stütze war, und dankte ihr mit einem Strauß weißer und rosafarbenen Rosen.
Im Pfarrsaal schloss sich wie in den Jahren zuvor das von Gemeindemitgliedern mit Freude und Liebe vorbereitete Festmahl an – wie immer in bunter Fülle mit diversen rumänischen Köstlichkeiten. Das Miteinander bei Gesang, Musik und Tanz von Groß und Klein, belebt durch die farbenfrohen rumänischen Trachten, war auch in diesem Jahr für alle Mitfeiernden wieder ein besonderes Erlebnis.









