Am Sonntag, den 3. November 2019 feierte die rumänisch-orthodoxe Pfarre „Heilige Erzengel Michael und Gabriel” und „Heilige Märtyrer Epiktet und Astion” in Salzburg das Fest des 10-jährigen Weihejubiläums ihrer Holzkirche, die am 13. Juni 2009 von Patriarch Daniel Ciobotea feierlich eingeweiht worden war. Unsere em. Mutter Perpetua, die sowohl bei der Grundsteinlegung als auch bei der feierlichen Weihe der Kirche dabei war, nahm auch diesmal wieder mit einer „Pro Oriente” Delegation an diesem Hochfest der rumänischen Gemeinde teil.
Gemeinsam mit mehreren Priestern und Diakonen leitete Metropolit Dr. Serafim Joanta (für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa) die Festliturgie, nachdem er zuvor bei seiner Ankunft von in rumänischen Volkstrachten gekleideten Kindern und Jugendlichen der Pfarrgemeinde mit Brot und Salz begrüßt worden war. Viele rumänische Gläubige und zahlreiche ökumenische Gäste feierten dann die festliche Liturgie mit, bei der gegen Ende u. a. ein andächtig singendes Mädchen in rumänscher Tracht und mit einem Blumenkorb langsam durch den Mittelgang schritt, um dann vor der Muttergottesikone der Ikonastase niederzuknien. Nicht weniger bewegend waren anschließend die Worte einer rumänischen Studentin names Daria:
Eure Eminenz Metropolit Serafim, liebe ökumenische Gäste, liebe Mitchristen,
Im Namen der orthodoxen Jugendlichen, Schüler und Studenten in der Mozartstadt, heißen wir sie herzlich willkommen. Wir freuen uns von ganzem Herzen, dass Sie die bischöfliche Liturgie zu diesem feierlichen Anlass: „10 Jahre Jubiläum der Weihe der Holzkirche mitgefeiert haben. Wir haben eine wichtige Aufgabe, nämlich über unseren Glauben, über unsere Kirche
und über unsere Traditionen Zeugnis zu geben. Wir beten in deutscher und rumänischer Sprache, wir tragen unsere schönen Volkstrachten, wir nehmen an Gottesdiensten teil; und das ist das geistliche Erbe, das wir an die zukünftigen Generationen weitergeben. Wir sind überzeugt, dass unsere christlichen Wurzeln die Stütze unseres moralischen und geistlichen Lebens sind. Die Volkstrachten selbst, geschmückt mit christlichen Ornamenten – besonders mit dem Kreuz – sprechen über unseren Glauben. Wir erben von unseren Eltern die schöne Holzkirche, gebaut mit viel Arbeit, mit Aufopferung und mit Liebe. Das verpflichtet uns, am Leben der Kirche und an der Heiligen Liturgie teilzunehmen, damit wir der nächsten Generation eine lebendige Pfarrgemeinde weitergeben können.
Wir bedanken uns, Eure Eminenz, und liebe ökumenische Gäste, für die Teilnahme an unserem Festakt und freuen uns, Sie wiederzusehen. – Danke!

Schließlich überreichte Metropolit Serafim an Pfarrer Dr. Dumitru Viezuianu eine hohe Auszeichnung von Patriarch Daniel, ein „Epigonation“ mit den Emblemen in Form des Kreuzes des rumänischen Patriarchats und der gestickten Ikone der Heiligen Märtyrer von Brancoveni. (Das E. ist ein steifes, rautenförmiges Tuch, welches auf der rechten Körperseite unterhalb der Hüfte getragen wird. Meist ist es mit Ikonen bestickt. Es wird an einem Band von der linken Schulter herab angebracht. – In der orthodoxen Kirche wird das Epigonation von allen Bischöfen getragen. Zusätzlich kann es einem Priester als besondere Auszeichnung verliehen werden. In der griechischen Tradition gilt es als Zeichen, dass der Priester einen hohen akademischen Grad besitzt, und durch einen speziellen Segen dazu berechtigt ist, die Beichte abzunehmen).
Später übermittelte der Metropolit auch allen den Segen Patriarch Daniels und dankte u. a. allen Gästen für die intensive ökumenische Hilfe beim Bau der Kirche.

Als Geschenk zum Jubiläum erhielt die Gemeinde von der Stiftung „Pro Oriente”/ Salzburg einen Birnbaum, der von Metropolit Serafim und HR Mag. Robert Luckmann (in Vertretung des verhinderten Prof. Dr. Dietmar Winkler) im Kirchhof eingepflanzt wurde – als Symbol des Lebens.

Der anschließende Festtagstisch war – wie immer in der rumänisch orthodoxen Gemeinde – reichlich gedeckt. Bei einem Festprogramm erfreuten u. a. junge Künstler alle Anwesenden mit klassischen und traditionellen rumänischen Musikweisen und wurden wunderschöne und frabenprächtige Kreationen von Frau Mariana Cozma präsenteiert.