Am Morgen des 30. Juni feierte Pfr. Scherer (Maria Gail/Kärntnen) mit zwei Konzelebranten die traditionelle „Kryptamesse“ mit rhythmische Liedern und zum abendlichen Festgottesdienst durften wir Abtpräses Johannes Perkmann OSB aus der Abtei Michaelbeuern sowie zehn Konzelebranten begrüßen. Unter ihnen war auch P. Placidus Schinagl OSB aus der Erzabtei St. Peter, der am Vortag die Priesterweihe empfangen hatte. So hatten im Anschluss an den Gottesdienst alle Mitfeiernden die Möglichkeit, zusätzlich zum Segen mit den Reliquien der hl. Erentrudis („Sargerl aufsetzen“) einen Primizsegen zu empfangen.

In seiner Predigt ging Abtpräses Johannes Perkmann auf die Bedeutung des Gebets ein, das ein wesentlicher Bestandteils unseres Lebens als Benediktiner und Benediktinerinnen ist. Ora et labora (et lege), bete und arbeite (und lies) – mit diesen Worten wird unsere Lebensweise schon seit Jahrhunderten prägnant zusammengefasst. Das Gebet prägt und gestaltet in seinen unterschiedlichen Formen unseren Tagesablauf: als stille Meditation am Morgen, als gemeinsames, teilweise gesungenes Chorgebet, das den Tag strukturiert, in kurzen Anrufungen oder als Jesusgebet als Begleiter während des ganzen Tages.
Die hl. Erentrudis hat mit ihren Schwestern vor über 1300 Jahren den Nonnberg zu einem Ort des Gebetes gemacht, und seither ist der Lobpreis Gottes an diesem Ort nie verstummt. Als einen Ort, dessen Mauern vom Geist des Gebets durchweht und getränkt sind, wird unsere Stiftskirche von Menschen aus nah und fern, egal ob gläubig oder nicht wahrgenommen, wie die vielen Einträge im, in der Kirche aufliegenden Fürbittbuch zeigen. Darum freuen wir uns besonders, dass Abtpräses Johannes das Gebet in den Mittelpunkt seiner Festpredigt gestellt hat.

Predigt von Abtpräses Johannes Perkmann im Wortlaut