Mein Weg ins Kloster2023-12-04T12:48:15+01:00

Äbtissin M. Veronika zum Thema „Berufung“

Mutter Veronika bei der Quelle

Zur Quelle

„Wer ist der Mensch, der das Leben liebt/will und gute Tage zu sehen wünscht?“ fragt unser hl. Ordensvater Benedikt im Prolog seiner Regel.
Haben Sie sie schon verspürt oder brennt sie schon in Ihnen – diese Sehnsucht nach dem wahren Leben? Nach dem „Leben in Fülle“ (Joh 10,10), das Christus allen verheißt, die sich auf den Weg der Nachfolge machen – nach diesem Leben, das ER selbst ist?
Das Leben in Gemeinschaft ist hilfreich und bereichernd, und es fordert uns auch heraus – wie jedes volle Leben. Jesus Christus wollen wir begegnen im gemeinsamen Gebet und in den Anforderungen des Alltags – Tag für Tag und Schritt für Schritt. Nun gehe ich seit fast 30 Jahren diesen Weg und staune immer wieder neu über Gottes große Güte und Barmherzigkeit und seine sichere Führung. „Seht, in seiner Güte zeigt uns der Herr den Weg des Lebens“ – diesem Satz des Hl. Benedikt kann ich voll und ganz zustimmen. Wen Gott in seine Nachfolge ruft, der wird von ihm reich und überreich beschenkt.
Wollen Sie sich nicht auch auf den Weg der Nachfolge, auf den Weg des Lebens machen?

Im Gebet und im Herrn verbunden
+ Äbtissin M. Veronika vom Hl. Herzen Jesu

Impuls 16

Sr. Maria Gratia, warum sind Sie Nonne geworden?

Es war der Ruf Gottes. Schon als Jugendliche habe ich ihn verspürt, bin ihm damals aber nicht gefolgt. Erst als 40-Jährige habe ich im Gespräch mit einem Priester den Plan Gottes für mein Leben erkannt und mich entschlossen, Gott mein Leben zu schenken. Ich habe es aus Liebe zu Jesus getan.

Interview mit Sr. Maria Gratia

Impuls 15

Ordensleben ist … Pilger und/oder Baum sein?

Pilger-sein in einem tätigen Orden oder Baum-sein im kontemplativen Kloster?
Das eine schließt das andere nicht aus. Denn im Grunde sind wir ein Leben lang Pilger auf dem Weg zu Gott … und beim „Bleiben“ geht es nicht nur um ein Sich-binden an einen Ort und eine Gemeinschaft, sondern vor allem um das Verwurzelt-sein in Gott – wie ein Baum.

(Ausschnitt aus dem Gespräch zwischen Sr. Maria Gratia und Sr. M. Benedicta „Ordensleben ist…“)

Impuls 14

In Gemeinschaft zu leben, bedeutet für mich:
die Fülle der Gaben entdecken, die Gott einer jeden von uns geschenkt hat.

Impuls 13

Jesus Christus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“

Ist es vermessen, von Christus als Christus als dem lebendigen Weinstock in der Mitte des Klosters zu sprechen? Sicher nicht. Und wäre es vermessen, wenn wir füreinander – wie Jesus – ein lebendiger Weinstock sein würden?!…Früchte der Gemeinschaft und des Glaubens wachsen – auch durch mich!

Jetzt bleiben wir in Verbindung mit Jesus Christus.
Jetzt werden wir gespeist, genährt, gehalten von ihm.
Jetzt bringen wir unsere Frucht aus dieser Verbindung.
Jetzt sind wir Weinstock und nähren jene, die mit uns leben.
Jetzt bleiben wir bei jenen, die uns ins Herz geschrieben sind.

Impuls 12

„Die Allmacht Gottes ist eine demütige Allmacht, die nur aus Liebe besteht.“ Das lehrt uns vor allem die Eucharistische Anbetung: Dieses Stück Brot ist Leib Christi, ist Gott! Einfach, wesentlich als gebrochenes und geteiltes Brot vermittelt uns die Eucharistie, die wir empfangen, die Denkweise Gottes. Und sie bringt uns dazu, uns selbst für die anderen zu geben. Pro vita mundi!
Lassen wir uns nicht beirren und denken: „Ich habe wenig!“ Gott weiß um unsere Schwachheit! Aber ER verlangt auch nicht das, was wir nicht haben. Sondern ER will, dass wir uns IHM schenken und IHM somit alles schenken, vorbehaltlos, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber! In dieser Hingabe werden wir gleich IHM Segnende, die gut sprechen in Liebe, dann wird ER bewirken, was wir nicht vermögen – zum Heil der Welt!

Impuls 11

Jede Berufung ist ein Stück weit auch ein Schritt ins Ungewisse, aber wir können stets darauf Vertrauen, dass Gott weiß, wohin Er uns führt. Denn: „Eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde, so hoch sind meine Wege über euren Wegen.“ (Jes 55,8)

Impuls 10

„Ich wollte nie in einen Orden, in dem man schwarz trägt.
Da ich Latein nicht konnte, wollte ich auch nicht in Latein beten.
Und Sängerin war ich nie eine große, insofern wollte ich nicht singen.
Aber dennoch bin ich hier 😊!

Impuls 9

So viele Gebete um den Hl. Geist beginnen mit dem Wort: Komm!
Pfingsten ist das Fest des „Kommens“. So dürfen auch wir nicht müde werden stets zu rufen: Komm!

Komm, Heil’ger Geist, der Leben schafft!
Komm, du Tröster, der die Herzen lenkt!

Komm herab, o Heil’ger Geist,
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.

Komm, o du glückselig Licht, fülle Herz und Angesicht!

Komm! – eine Einladung, aus der die Liebe spricht.
Darum beginnt auch jede Berufung mit dem Wort: Komm! Sind wir offen für diesen Ruf?

Impuls 8

Um meine Berufungsfrage voranzutreiben, riet mir ein Priester, der gerade  in der Salzburger Franziskanerkirche die Beichte hörte, in der Kirche betend herumzugehen. Ich fühlte mich sehr unwohl bei dem Gedanken in einer Kirche „spazieren zu gehen“ und schlich daher an den Wänden entlang.

Doch vor einer Seitenkapelle mit dem Gemälde der Kreuzigungsgruppe hielt ich inne und kniete nieder. Dort überkam mich das starke Gefühl, dass der Nonnberg meine Heimat sei…
Erst viel später habe ich entdeckt, dass dort schon hoch oben auf einem anderen Gemälde die hl. Veronika mit mir mitbetete – und an Zufälle glaube ich nicht…

Impuls 7

Leben in der Gegenwart Gottes ist mehr als eine Konzentrationsübung. Es ist die Hingabe des eigenen Herzens, des eigenen Lebens an Gott, und zwar sehr konkret.
Treu geübt, bewirkt die Hinwendung zu dem in der Tiefe der Seele gegenwärtigen Gott wunderbare Dinge: Der liebende Blick auf den Herrn entfacht im Menschen das göttliche Feuer der Liebe, das sich im Umgang mit dem Nächsten bemerkbar macht. Dabei erfüllt es das Herz des Betenden selbst mit Freude und unzerstörbarem Frieden. Letztlich nimmt das Leben in der göttlichen Gegenwart bereits den Himmel vorweg. (aus der Fastenkonferenz 2020)

Impuls 6

Der hl. Franz von Sales ermutigt uns:
Gott sieht deinen kleinen Schritten wohlgefällig zu und wird wie ein guter Vater, der sein Kind an der Hand hält, Seine Schritte den deinen angleichen und sich damit begnügen, nicht schneller zu gehen als du. Worüber sorgst du dich dann? Nach der einen oder anderen Seite zu gehen? Schneller oder langsamer? Wenn nur Gott bei dir ist und du bei IHM!

Impuls 5

Junge Menschen, die sich überlegen den Ordensweg einzuschlagen, versuche ich zu motivieren und rate ihnen, dabei aber ganz realistisch zu bleiben. Der hl. Benedikt drückt den Weg ins Kloster selbst am besten aus und zeigt sich als Heiliger, der mit beiden Beinen im Leben steht:

„Jetzt müssen wir laufen und tun, was der Ewigkeit nützt. Wir wollen also eine Schule für den Dienst des Herrn errichten. Bei dieser Gründung hoffen wir, nichts Hartes und nichts Schweres festzulegen. Sollte es jedoch aus wohlüberlegtem Grund etwas strenger zugehen, um Fehler zu bessern und die Liebe zu bewahren, dann lass dich nicht sofort von Angst verwirren und fliehe nicht vom Weg des Heiles; er kann am Anfang nicht anders sein als eng. Wer aber im klösterlichen Leben und im Glauben fortschreitet, dem wird das Herz weit und er läuft in unsagbarem Glück der Liebe den Weg der Gebote Gottes.“ (aus der Regel des hl. Benedikt, Prolog 44-50)

Impuls 4

Als ich 1990 nach den Weihnachtsfeiertagen wieder nach Salzburg zurückkam, wo ich eine Ausbildung absolvierte, war für mich klar: ich werde nicht ins Kloster eintreten, ich möchte eine Familie. Dennoch lud mich die Novizenmeisterin nochmals ein und stellte mir eine Frage:
„Was bedeutet Ihnen Jesus?“
Diese Frage ließ mich nicht mehr los…

Impuls 3

„Freu dich innig am Herrn! Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.
Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau Ihm, Er wird es fügen.“

Ps 37 (36), 5-6

Das Gebet - Tabernakel

Impuls 2

Das Hingabegebet des sel. P. Rupert Mayer half mir immer in schweren Zeiten, und ich bete es auch jetzt bei großen Entscheidungen:
„Herr, wie Du willst, soll mir gescheh’n;
und wie Du willst so will ich geh’n;
Hilf Deinen Willen nur versteh’n.

Herr, weil Du’s willst, drum ist es gut;
und weil Du’s willst, drum hab ich Mut.
Mein Herz in Deinen Händen ruht! – Amen“

Impuls 1

Wir können Sie nur zu Christus führen, Er muss Sie dann zu uns führen.

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